nur viele Stimmen können etwas bewegen! - 2.358

 

 

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

Bayern baut Ganztagsangebot aus So steht es fettgedruckt und in tiefschwarzen Buchstaben auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zu lesen. Weiter ist zu lesen "Mehr Chancengerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Kurz danach dann: "Die Pilotphase dafür beginnt schon ab dem kommenden Schuljahr".

Ja was jetzt, Ausbau oder Pilotphase? Soweit geht es ja noch einigermaßen. Auch in der Werbung werden wir ja mit saftigen und wohlklingenden Versprechen überhäuft. Sie haben garantiert gewonnen usw...

Horst Seehofer hob hervor: "Im engen Schulterschluss mit den Kommunen können wir bayerischen Familien nun eine umfassende Betreuung an Grundschulen anbieten - auch in den Ferien! Dieses Angebot stärkt die Familien, verbessert die Chancengerechtigkeit und ist bahnbrechend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf! …

Tja, und wenn ich mir dann aber die Zahlen für das, was in gut 5(!) Monaten erst beginnen soll, betrachte, komme ich jedoch schnell ins Grübeln. Sollten meine Zahlen stimmen, ergibt sich folgende Darstellung:

1,8% der Grundschulkinder kommen in (bis zu) 300 Gruppen (an 12,5% der Schulen) in diesen Ganztagsgenuss. Bahnbrechend ist was ganz anderes!

Woran mag es wohl liegen, dass es offensichtlich für notwendig gehalten wird, sich mit solchen Minileistungen maximal auf die Schulter zu klopfen. Das ist dann schon wirklich eine Leistung.

Ich wünsche Ihnen interessante Informationen in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule e.V. 


 


Die Themen des heutigen Newsletters:

 


Jutta Wimmer verlost drei Exemplare Ihres aktuellen Buches

Wer sie gesehen hat, möchte sicherlich auch etwas von ihr lesen! Sehen Sie einmal in YouTube nach oder klicken hier - viele werden sich in den ausgesprochen lebensnah und höchst humorvoll vorgetragenen Episoden rund um das Leben in und um unsere Schulen wiederfinden.

Die 10 größten Lernlustkiller - Lernlust statt Lernfrust - Schon in der Grundschule, spätestens mit dem Wechsel auf eine weiterführende Schule verlieren Kinder häufig die Lust am Lernen. Das liegt zum Beispiel daran, dass Noten zu sehr im Mittelpunkt stehen, zu viel oder unnötiger Stoff unterrichtet wird und das Lernen oft nur auf die nächste Klassenarbeit ausgerichtet ist. Jutta Wimmer weiß, worauf es wirklich ankommt: Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder wieder an sich glauben und freiwillig lernen.

Die Lernlust unserer Kinder zurückgewinnen. Ein Buch, das gefrusteten Eltern aus der Seele spricht. Bekannt durch ihre Auftritte als Lernexpertin.

Senden Sie uns hier eine E-Mail und nehmen an der Verlosung teil - Viel Glück! Die Verlosung findet am 12. Mai statt.

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Warum unternehmen wir nicht endlich etwas gegen die unnötige Selektion?

..die den Frust bei den Mittelschülern erzeugt? Die Zeitungen schreiben es doch schon längst! Hier ein entsprechender Artikel in der Süddeutschen Zeitung.  Hauptschüler werden zu staatlich geprüften Abgehängten. Viele Betriebe stellen übertriebene Anforderungen an ihre künftigen Azubis.

Können wir uns das leisten? Wollen wir das wirklich? Viele Hauptschüler haben weder Selbstwertgefühl noch Menschen, die motivieren. So bleiben Potenziale unentdeckt. Umgeben von Schwarzmalern, ein Bericht in der Zeit-Online.



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Unser Schulatlas kommt gut an, erste Rückmeldungen kamen binnen weniger Stunden! 

Zur Eintragung in unseren Schulatlas können sich alle Schulen anmelden. Sofern unser Fragebogen ausgefüllt wurde, kann dieser hier auf unserer Homepage betrachtet werden. Wir möchten mit diesem Schulatlas einen positiven Beitrag zur Fortentwicklung unserer Schulen leisten. Gute Beispiele sollen dabei inspirieren und zur Nachahmung anregen. Viele Schulen sind dabei und richten ihre pädagogischen Konzepte möglichst nah an den Bedürfnissen der Kinder aus. Wir möchten, dass noch ganz viele Schulen hinzu kommen.

Inzwischen haben wir schon einmal 55 Schulen in die interaktive Landkarte eingetragen. Die meisten davon sind Träger des deutschen Schulpreises oder dafür nominiert. Anschließend baten wir um Ausfüllen unseres Fragebogens, mit dem wir einige der wesentlichen Merkmale für ein gutes pädagogisches Schulkonzept zusammengefasst haben. Kaum waren die ersten E-Mail's an die eingetragenen Schulen versendet, hatten wir schon die ersten ausgefüllten Fragebogen in Händen.
Helfen Sie mit und füllen unseren Fragebogen für Ihre Schule aus, denn wir suchen weiterhin gute Schulen.

Eine Schule aus Neubiberg meldete sich direkt bei uns - lesen Sie hier, wie der Schulaltag dort angelegt ist.

 

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Zitatensammlung Schulstruktur, ein Werk von Roland Grüttner

So nenn der Autor sein umfangreiches Werk, in dem er es schafft unser Bildungssystem aus kaum zählbaren Perspektiven zu beleuchten. Die Einschätzungen und Bewertungen namhafter BildungsspezialistInnen, die er in seinem über 70 Seiten umfassenden Werk zu Wort kommen lässt, ist für jeden bildungsinteressierten Menschen unbedingt lesenswert.

Der Autor schreibt über seine Sammlung: Von einer unvermeidbaren Reform: Etwa 400 unkommentierte Zitate aus 70 Quellen belegen die systemischen Irrtümer, die unser stark gegliedertes Schulsystem tragen, und die strukturellen Ungleichheiten, die es erzeugt oder verstärkt."

Ein Beispiel: Das Bildungssystem, wie es derzeit strukturiert ist, eröffnet kaum Chancen, unterschiedliche Startbedingungen auszugleichen, es zementiert soziale Ungleichheit. Statt die Kinder schon nach der Grundschule zu sortieren, wäre es besser, sie länger zu stützen. (Prof. Jutta Allmendinger, deutsche Soziologin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, 2012).

Hier wartet die Zitatensammlung aus Sie



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Sind über 90% unser Grundschulen unflexibel?  

"Jedes Kind soll genau die Zeit bekommen, die es braucht, um sich die elementaren Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu erschließen" sagt unser Kultusminister Spaenle in Bezug auf die flexible Grundschule. Genau, das möchten wir auch!

Zum nächsten Schuljahr hin sollen weitere ganze 1,5% der Grundschulen genau das tun. Insgesamt haben wir dann ab September 7,8% flexible bayerische Grundschulen. Und was sind die anderen? Unflexibel?

Warum wird hier so zögerlich gehandelt? Vielleicht liegt es ja daran, dass jemand mit den Erfolgen der Flexibilität, Jahrgangsmischung und der Individualität in den Schulen das mehrgliedrige Schulsystem gefährdet sieht?



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Um mehr als 100% verrechnet! Viel mehr SchülerInnen als erwartet wollen die Mittelstufe Plus

Damit haben nur die Eltern und die SchülerInnen gerechnet. Die in den gymnasialen Umgestaltungsprozess involvierten bayerischen Elternvertreter und das Kultusministerium lagen meilenweit daneben! Schulleiter melden, dass sich über die Hälfte der Siebtklässler für eine Verlängerung ihrer Schullaufbahn anmelden. Eine Schule soll laut Süddeutsche Zeitung sogar 75% Anmeldungen aufweisen.

Obwohl in Baden Württemberg ein ähnlich großer Ansturm auf das G9 zu verzeichnen ist, sind in Bayern grad mal 11% der Gymnasien mit der Mittelstufe Plus versehen. Und das auch noch mit einer Pilotphase. Warum so vieles in unserem Bildungssystem mit einer Pilotphase eingeleitet wird, verstehe wer will - vielleicht wird zukünftig ein neuer Kultusminister auch erst einmal so etwas wie ein Pilot?

Diese Aussage eines Schulleiters, zitiert in der Süddeutschen Zeitung, spricht Bände "Viele Schüler sind nach der 10. Klasse definitiv nicht weit genug für die Q 11", sagt Günter Jehl, Schulleiter des Gymnasiums in Oberviechtach. Das habe sich seit Einführung des G 8 gezeigt. "Mädchen sind zwischen 14 und 17 immer voraus, aber das eine Jahr ist bei den Buben sehr deutlich spürbar", sagte Jehl. Er erhoffe sich für die Persönlichkeitsbildung der Kinder viel vom Zusatzjahr. Von 85 Siebtklässlern wollten Ostern nur 19 im G 8 bleiben - noch liegen nicht alle Anmeldungen vor.

"Wenn das Kind ein Jahr länger Zeit hat bis zum Abitur, ist das schlicht ein Wettbewerbsvorteil" Wer kann so etwas gesagt haben? Offensichtlich jemand, der Schule als Wettbewerb betrachtet. Wir sehen Schule als einen Ort der Wissensvermittlung und dem Erwerb von Sozialkompetenz. Die Aussage soll von Susanne Arndt stammen, der Vorsitzenden der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern. Wir hoffen sehr, dass es sich dabei um eine Zeitungsente handelt!


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Kurz gemeldet        

·         17. nlpaed-Fachtagung
im nlpaed e.V. treffen sich Menschen, die Lernen leicht und anders gestalten wollen. Die Anders-Sein gelten und sich von der Vielfalt inspirieren lassen. Die Fachtagung richtet sich  an  alle, die im Erziehungs- und Bildungs-bereich tätig sind!  Hier gibt es weitere Informationen

·         Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.

 

Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis.

Bitte hier per E-Mail bestellen.
Aus dem Editorial: Liebe Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.

Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal pro Woche - Danke!



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Newsletter 61 - 04/2015

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